Frank­furt am Main, 06.01.16

Anla­ge­be­ra­ter erwar­ten kei­nen Aus­ver­kauf an der Bör­se

Pri­va­te Ban­ker erhö­hen kurz­fris­ti­ge Sicher­heits­puf­fer und sen­ken Ren­di­te­er­war­tun­gen +++ Nach­fra­ge nach Kurz­läu­fern steigt deut­lich +++ DERICON Risi­ko­in­dex zeigt zuneh­men­de Risi­ko­aver­si­on +++ Dis­count­zer­ti­fi­ka­te mit neu­em All­zeit­hoch beim Markt­an­teil +++ Bera­ter erwar­ten DAX® auf Jah­res­sicht zwi­schen 9.800 Punk­ten und 11.500 Punk­ten

Anla­ge­pro­fis aus Pri­va­te Ban­king und Ver­mö­gens­ver­wal­tung set­zen kurz­fris­tig auf eine defen­si­ve Posi­tio­nie­rung. Seit Dezem­ber erhö­hen die Exper­ten dafür die Absi­che­rung und ver­kür­zen die Lauf­zei­ten. Der durch­schnitt­li­che Risi­ko­puf­fer steigt bei Akti­en­an­lei­hen und Dis­count­zer­ti­fi­ka­ten auf 14,2 Pro­zent (+1,2 Pro­zent­punk­te). Bei Pro­duk­ten mit per­ma­nen­ter Bar­rie­re wird die Absi­che­rung um 0,8 auf 27,2 Pro­zent erhöht. Für die zusätz­li­che Sicher­heit ver­zich­ten Bera­ter gezielt auf kurz­fris­ti­ge Par­ti­zi­pa­ti­ons­chan­cen. Das Ren­di­te­po­ten­zi­al der Neu­an­la­gen fällt deut­lich auf 5,3 Pro­zent (-2,2). Gleich­zei­tig fällt der Anla­ge­ho­ri­zont mit 9,8 Mona­ten erst­mals seit April wie­der unter die Mar­ke von zehn Mona­ten. Rund drei Vier­tel aller Neu­in­vest­ments weist dabei eine unter­jäh­ri­ge Lauf­zeit auf. Gut ein Drit­tel wird bereits inner­halb der nächs­ten sechs Mona­te fäl­lig.

Ein nach­hal­ti­ger Aus­ver­kauf an der Bör­se wird trotz der momen­ta­nen Unsi­cher­heit hin­ge­gen nicht erwar­tet. Mit Blick auf die Kurs­ent­wick­lung der kom­men­den 12 Mona­te rech­nen Bera­ter ledig­lich mit mode­ra­ten Schwan­kun­gen. Der DAX® wird zwi­schen 9.800 und 11.500 Punk­ten erwar­tet und damit im Nega­tiv­sze­na­rio 100 Punk­te höher als zuletzt. Für den euro­päi­schen Leit­in­dex Euro­S­to­xx 50® wird eine Schwan­kungs­brei­te zwi­schen 2.800 und 3.500 Punk­te pro­gnos­ti­ziert.

Der DERICON Risi­ko­in­dex bestä­tigt die gestie­ge­ne Zurück­hal­tung. Im Dezem­ber klet­tert er erst­mals seit Juli wie­der über die Mar­ke von zwei Punk­ten und signa­li­siert damit stei­gen­de Risi­ko­aver­si­on. Bei der Aus­wahl der Basis­wer­te blei­ben Bera­ter der hohen Gewich­tung von Blue Chip Indi­zes treu. 35,7 Pro­zent der inves­tier­ten Gel­der ent­fal­len auf Euro­S­to­xx 50® und rund 25 Pro­zent wer­den im DAX 30® ver­an­lagt. Belieb­tes­te Aktie ist Lin­de mit einem Anteil von 6,9 Pro­zent. Auf Platz zwei notiert Sie­mens mit 2,8 Pro­zent, gefolgt von der Deut­schen Bank mit 2,3 Pro­zent.

Bei der Umset­zung der Anla­ge­stra­te­gie sind Dis­count­zer­ti­fi­ka­te das mit Abstand belieb­tes­te Instru­ment. 73,0 Pro­zent des neu ange­leg­ten Volu­mens in Zer­ti­fi­ka­ten ent­fal­len im Dezem­ber auf die Rabatt­pa­pie­re. Damit errei­chen die Seit­wärts­pro­duk­te ein neu­es All­zeit­hoch. Auf Platz zwei mit 17,0 Pro­zent lie­gen Akti­en­an­lei­hen gefolgt von Cap­ped Bonus­zer­ti­fi­ka­ten mit einem Anteil von 5,2 Pro­zent.