Frankfurt am Main, 10.09.15
Private Banking Berater reagieren antizyklisch auf die Korrektur
Anlageprofis erwarten eine positive Gegenbewegung an der Börse +++ DERICON Risikoindex fällt deutlich +++ Klassische Bonuszertifikate als Offensivinvestment gefragt +++ Nachfrage nach Kurzläufern verdoppelt sich +++ DAX® beliebtester Basiswert +++ Berater erwarten deutschen Leitindex auf Jahressicht zwischen 9.820 und 12.050 Punkten
Berater nutzen die zuletzt massiven Kursrückgänge am Aktienmarkt zum Einstieg. Kurzlaufende Papiere mit höheren Renditechancen sind dabei gefragt. Der DERICON Risikoindex, als Barometer für das tatsächliche Risikobewusstsein der Private Banking Experten, fällt im August deutlich um knapp 0,6 Punkte auf einen Stand von 1,81 Zähler. Berater halten demnach eine positive Gegenbewegung aktuell für deutlich wahrscheinlicher als weitere Kursrückgänge. Entsprechend setzen sie im Vergleich zum Vormonat auf Papiere mit höheren Renditechancen (durchschnittlich 7,5 Prozent; Vormonat: 6,8 Prozent). Beim endfälligen Risikopuffer begnügen sich Kunden und Berater im Schnitt mit 12,5 Prozent und verlangen damit rund 1,4 Prozent weniger Absicherung als im zuletzt. Besonders auffällig: In den besonders turbulenten letzten beiden Augustwochen notierte der DERICON Risikoindex sogar auf dem Rekordtief um 1,6 Punkte, was die antizyklische Positionierung der Experten entgegen der Kurskorrektur verdeutlicht.
>Mit Blick auf die Markterwartung zeigen sich die Anlageprofis von den Kursturbulenzen ebenfalls unbeeindruckt. Beim EuroStoxx 50® wird auf Jahressicht ein Hoch von maximal 3.590 Punkten erwartet. Beim DAX® sind die Kundenbetreuer sogar noch optimistischer und rechnen in der Spitze mit 12.050 Punkten. Damit liegt die Erwartung sogar deutlich oberhalb der Juli-Marke von knapp 11.700 Punkten. Mit 2.880 Punkten im europäischen und 9.820 Punkten im deutschen Leitindex liegen die Absicherungsniveaus von Papieren mit rund einjähriger Restlaufzeit nur minimal unter dem Vormonatsniveau.
Die offensive Positionierung zeigt sich auch bei der Verteilung der Produktgattungen. Mit 12,2 Prozent sticht der Anteil der Bonusse ohne Renditebeschränkung deutlich heraus und liegt beinahe auf dem sechsfachen des Vormonatsniveaus. Spitzenreiter bleiben Discountzertifikate (62,9 Prozent) und Aktienanleihen (14,5 Prozent). Bei den beliebtesten Basiswerten erklimmt der DAX® die Spitzenpositionen zurück. Mit einem Anteil von 30,4 Prozent liegt der Index deutlich vor dem EuroStoxx 50® (25,1 Prozent) und den Top‑3 Einzelwerten BASF (3,8 Prozent), Deutsche Bank (3,1 Prozent) und Bayer (2,6 Prozent).