Frank­furt am Main, 07.09.16

Anla­ge­be­ra­ter rech­nen nicht mit Herbst-Hausse

Invest­ment­pro­fis sehen aktu­ell wenig Auf­wärts­po­ten­zi­al +++ DERICON Risi­ko­in­di­ka­tor signa­li­siert wei­ter­hin hohe Risi­koer­war­tung +++ Nied­ri­ge Vola­ti­li­tät trübt Zer­­ti­­fi­­ka­­te-Kon­­­di­­tio­­nen deut­lich ein +++ Euro­S­to­xx 50® wie­der stär­ker im Fokus +++ Erwar­te­te maxi­ma­le Rück­­schlags-Level im DAX® bei 8.750 Punk­ten und im Euro­S­to­xx® bei 2.610 Punk­ten

Trotz der posi­ti­ven Akti­en­markt­ent­wick­lung der letz­ten Wochen blei­ben Anla­ge­be­ra­ter skep­tisch. Dem Deut­schen Akti­en­in­dex räu­men sie in den kom­men­den 12 Mona­ten wenig Ent­wick­lungs­chan­cen ein und rech­nen mit einem maxi­ma­len Stand von 10.770 Punk­ten. Auf euro­päi­scher Ebe­ne wird der Leit­in­dex Euro­S­to­xx 50® bei höchs­ten 3.100 Punk­ten und damit etwa auf dem aktu­el­len Niveau erwar­tet. Ent­spre­chend defen­siv fällt die aktu­el­le Invest­ment­stra­te­gie der Pro­fis aus. Der DERICON Risi­ko­in­dex zeigt, dass Bera­ter jeden Pro­zent­punkt Ren­di­te­chan­ce mit 2,9 Pro­zent Risi­ko­puf­fer absi­chern, was dem zweit­höchs­ten Wert seit 2014 ent­spricht. Für die Umset­zung der Defen­siv­stra­te­gie begnü­gen sich Bera­ter mit deut­lich gerin­ge­ren Ren­di­te­chan­cen. Die Neu­in­vest­ments in Dis­count­zer­ti­fi­ka­te ver­fü­gen aktu­ell nur über eine maxi­ma­le Per­for­mance­chan­ce von durch­schnitt­lich 5,4 Pro­zent (Vor­mo­nat 6,4 Pro­zent). Jedes zwei­te Pro­dukt wird sogar mit einem jähr­li­chen Ertrags­po­ten­zi­al unter drei Pro­zent erwor­ben. Gleich­zei­tig müs­sen Bera­ter und Kun­den auch bei der Risi­ko­ab­si­che­rung Ein­bu­ßen hin­neh­men und den durch­schnitt­li­chen Risi­ko­puf­fer von zuletzt 18,4 Pro­zent auf 15,7 Pro­zent absen­ken. Grund dafür ist allem vor­an die in den letz­ten Wochen stark zurück­ge­gan­ge­ne Vola­ti­li­tät, die zu ein­ge­schränk­ten Aus­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten bei Zer­ti­fi­ka­ten führt.

Mit Blick auf die ver­schlech­ter­ten Kon­di­tio­nen set­zen die Invest­ment­ex­per­ten bei Neu­in­vest­ments auf kur­ze Lauf­zei­ten. Der Anla­ge­ho­ri­zont ver­rin­gert sich deut­lich um mehr als zwei Mona­te auf durch­schnitt­li­che 8,7 Mona­te. Mehr als ein Vier­tel der Anla­gen wird sogar inner­halb der nächs­ten sechs Mona­te fäl­lig. Bei den Pro­dukt­gat­tun­gen kön­nen Dis­count­zer­ti­fi­ka­te als Seit­wärts­in­vest­ments wie­der an Bedeu­tung zule­gen. 81,9 Pro­zent ent­fal­len im August auf die Rabatt­pa­pie­re gefolgt von Akti­en­an­lei­hen (10,4 Pro­zent) und Cap­ped Bonus­zer­ti­fi­ka­ten (5,1 Pro­zent). Bei den Top-Basis­­wer­­ten gelangt der Euro­S­to­xx 50® zurück an die Spit­ze. Nach dem deut­li­chen Ver­trau­ens­ver­lust im Vor­mo­nat kann der Index um 20 Pro­zent­punk­te zule­gen und ver­eint 37,8 Pro­zent der Kun­den­gel­der auf sich. Zweit­stärks­ter Index ist der DAX® mit einen Anteil von 22,6 Pro­zent gefolgt von den Ein­zel­wer­ten Daim­ler (3,0 Pro­zent), Wire­card (2,6 Pro­zent) und Alli­anz (2,5 Pro­zent).